Als Mutter unsere Barbara gebar,

da war sie wohl ihr süßtes Exemplar.

Denn sie lag in weichen Laken,

und hatte wahrhaft keinen Grund zum klagen.

Sie war weiß Gott der Mittelpunkt der Welt,

bis sich der Berti hat dazugesellt.

 

Kaum dass sie dann den Windeln war entschwunden,

hat ihr der Bruno auch schon zu gewunken.

Doch erst der Udo schloss das g´wisterlich Quartett

das war von ihm sehr lobenswert und nett.

Wir Vier, wir standen alle jahrelang Spalier,

bis klein Rudi schrie: Bin hier!

 

Was war´n wir fünf dann für ´ne Bande,

wir bauten manchmal Burgen aus dem Sande,

doch auch am Schlachttag hing an Vaters Hose,

ein schweinisch Ringelschwänzchen - lose.

Auch aßen wir, war das nicht keck,

vom eig´nen Kirschbaum alle Kirschen weg.

 

Auch hörte man im Hühnerstall,

den einen oder and´ren Knall.

Wollt später Mutter Eier holen,

musste tief zuallererst sie Atem holen,

denn die Hühner waren - o` Schreck,

mitsamt dem Gockel - alle weg.

 

7 Tage blieben dann die Nester leer,

unser Popo glühte wie ein Flammenmeer,

ja selbst der Pfarrer schrie: es reicht,

gleich morgen früh geht ihr zur Beicht!

Zur Strafe sagt das Vaterunser,

gar dreißig mal hinauf, hinunter.

 

Es gab noch vieler solcher Taten,

doch werde ich die Weiteren nicht verraten,

denn ein wenig Heimlichkeit,

bewahrt die gschwisterlich´ Behaglichkeit.

Weil solche Tag, die wir mit´nand verweilen

können wir gerne mit: wir ham´ uns lieb, umschreiben.

 

Drum: Liebs Bärbelschön, ich wünsch´ dir Glück 

von allen Brüdern, gleich 4 Stück,

ich aber hab´ dageg´n nur drei,

hätt ich sie mehr, dann wärs wohl Barbarei.

Doch nun: Zum Wohl, erklingen soll das Glas mit Wein,

Alles nur erdenklich Gute, mein lieb´ Schwesterlein.

 

(Bruno Schöpplein)