Die Beobachtungshütte

(unterfränkisch angehaucht)

 

Um Himmels Willn, des kann`s net geb´m,

spielt mei Fra denn mit meim Leb´m.

In so `ner altn Hüttn muss ich nei,

ich glab ich spinn, des kann`s net sei.

 

Ganz in dä Früh, es is äscht halbäfünfa,

jetzt hilft mir a ka Nasn rümpfa,

do mussta raus, lachst halt aweng

dann wärts välleicht net gor so streng.     

 

Dann stehsd dävor - mein Gott, was für ´ne Kacke,

nur tief gebückt kummst nei, nei der Baracke,

scho jetzerd denk` ich an mein Rückn

die nächstn Toch - do bräucherd ich wohl Krückn.

 

Kaum drin, gehts a scho los mit dem Geflatter,

und dem getröteden Kranichgschreigeschnatter.

Mei Fra - sie grinst und freut sich wie Drei König,

doch hält sie mir vorsichtshalbä nuch a Predich!

 

Sie sacht: "Du derfst net zappeln und net kappeln,

und a net mit dem Stuhl do umärumä wackeln,

reden tun mir zwa im Flüsterdon,

sunst fliegn uns ölla Kraniche davon".

 

Oh Schreck, grad da, da musst ich heftig niesen,

grad als ich noch versucht hab miä an Kaffee eizugießen.

Die Tass blieb leer, mei Hemd wor voll,

Mei lieba Fra - sie war mir furchtbar Groll!!!

 

Dann wor ich still, un des gschlagäna Stund um Stund,

derfür mei Popo - er wor bereits am Vormittag scho wund,

am Mittach erscht, do wors dann wie beim Fakir,

gelindert hätt da nur a Fässla Bier.

 

Doch leidä durfte ich des gleich vergessn,

denn nur ein Fencheltee - des wor mei Essen,

selbst brunsn musste ich nein Eimer nei,

sunst wärst däplatzd, gleich wie a rohes Ei.  

 

Nach dreizä Stund, do hammä dann an Sekt gesoffn,

sind schlurfend langsam aus der Hütt naus gkrochn,

kaum draun, wor bei meiner Fra der Schmerz vergessn,

und sie vom Mythos Kranich ganz versessn.

 

Dann sacht sa: "Ich hätts net glabt, des wor fei schööö,

mir zwa gen nächstes Johr nauf zum schwedischn Hornborgasee"!

Ich abä sach: "Sichst denn net mei Fra, mei Körper ist das reinste Autsch,

lass, an jenem Tage, mich bitte liebä auf der häuslichen Couch".

(Autor Bruno Schöpplein)